Mehr Licht!
Es ist geschafft: Die
Tage werden wieder spürbar länger
Mit dem Beginn des Herbstes wird die dunkle Jahreszeit von
den Menschen durch allerlei künstliche Beleuchtung bekämpft: Kerzen, Lampen,
Leuchtgirlanden und Silvesterfeuerwerk sollen Licht ins jahreszeitlich bedingte
Dunkel bringen. Seit der Wintersonnenwende vom 21. Dezember besteht jedoch
Anlass zur Hoffnung. Denn die Tage werden schon im Januar wieder spürbar
länger.
Das Schlimmste liegt also statistisch gesehen hinter uns,
auch wenn besonders zu Jahresanfang viele Menschen unter dem notorischen
Lichtmangel leiden. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, schlechte Laune oder sogar
eine Winterdepression sind nur einige Auswirkungen, die allzu gern dem
Lichtmangel in die Schuhe geschoben werden. Denn die künstlichen Lichtquellen
vermögen es nicht, das Sonnenlicht adäquat zu ersetzen.
In der kalten Jahreszeit fällt das Sonnenlicht in einem
flacheren Eingangswinkel auf unseren Planeten, was die niedrigeren Temperaturen
auf der Erdoberfläche erklärt. Im Winter schaffen es die Sonnenstrahlen zudem
nur selten, den dichten Dunst aus Wolken, Hochnebel und Nebel zu durchdringen
und ungefiltert als strahlender Sonnenschein auf die Erde zu treffen - was
wiederum den Lichtmangel erklärt.
Sonnenuntergang: Die Tage werden wieder spürbar länger |
Achten Sie einmal darauf: In diesen Tagen, ab Mitte Januar,
bleibt es spürbar länger hell. Mit Jahresbeginn zählt der Tag bereits 8
Stunden. Nur einen Monat später, im Februar, gibt es bereits 9 Stunden
Tageslicht. Im Januar bleibt es damit im Schnitt jeden Tag um etwa zwei Minuten
länger hell! Bis zum Frühlingsanfang im März läppert sich diese Lichtzunahme, und ein Tag zählt bereits 11 Stunden Tageslicht.
Grund hierfür und für die Entstehung der Jahreszeiten
überhaupt ist die Neigung der Erdachse. Diese ist um 23,5 Grad geneigt; dadurch
ist derzeit die gesamte Nordhalbkugel der Erde von der Sonne weggekippt. Durch
die Erdrotation und die Wanderung der Erde um die Sonne wendet sich diese aber
allmählich wieder der nördlichen Halbkugel zu, so dass es Frühling werden kann.
Mit dem Beginn des kalendarischen Winters im Dezember ist also
zugleich das Maximum an Dunkelheit im Land erreicht. Das Frühjahr steht damit zwar
noch nicht in den Startlöchern, ist aber nicht mehr so weit. Johann Wolfgang
von Goethe hat auch für dieses Phänomen die passenden Worte gefunden. Seine
letzten Worte auf dem Sterbebett lauteten angeblich: „Mehr Licht“. Welch
schönes Frühjahrsmotto!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen