Are you fit for fun?
Gutes Aussehen und
körperliche Fitness werden für viele Männer immer wichtiger
Alle Jahre wieder: Kaum dass die ersten Sonnenstrahlen den
nahenden Sommer ankündigen, der dann meist schneller als erwartet mit aller
Macht urplötzlich einfach „da“ ist, erinnern diverse Zeitschriftenartikel die
Männerwelt daran, dass der Body nun geschwind - noch vor Beginn der Badesaison
- in Form zu bringen sei.
Einschlägige Zeitschriftentitel wie „Fit for Fun“ befeuern alljährlich
diesen Trend zur maskulinen Selbstverbesserung. Mit Schlagzeilen wie „Sixpack
sofort!“ oder „Traumbody jetzt“ wird an das schlechte Gewissen vieler Männer
appelliert, die - von Winterspeck wie Bierkonsum gleichermaßen geplagt - schnelle
Abhilfe suchen.
Ein perfekter, makelloser Körper, ein durchtrainierter Body,
gutes Aussehen, kurzum: ein gepflegtes Erscheinungsbild - all diese Attribute
lasten seit Jahren auch auf den Schultern der Männerwelt. Waren Schönheit und
gutes Aussehen jahrhundertelang fast ausschließlich Frauensache, so haben die
Männer inzwischen gewaltig aufgeholt.
Seit Jahren stehen auch die Herren in einem permanenten
Wettbewerb der körperlichen Selbstverbesserung; zumindest in dieser Hinsicht
scheint die Gleichberechtigung tatsächlich verwirklicht. Für viele Männer ist
die Mitgliedschaft in einem der zahlreichen Studios der boomenden
Fitness-Industrie daher obligatorisch.
Folterkammer Muckibude: Gutes Aussehen um jeden Preis? |
Man pumpt, stemmt Gewichte und Hanteln und stählt den Körper
im Schweiße seines Angesichts. Die von der Fitness-Industrie versprochenen
Sofort-Ergebnisse lassen sich indes meist kaum realisieren. Wie bei den meisten
Dingen im Leben führen hingegen Ausdauer, Disziplin und langfristige Übung zum
Erfolg.
Immer mehr Freizeitsportler greifen daher auf verbotene
Substanzen, wie z.B. Anabolika zurück, um den Trainingserfolg schnell und
nachhaltig zu gestalten. Auch die Injektion von Botox, der Besuch im
Kosmetik-Studio oder sogar chirurgische Eingriffe im Gesicht gehören für viele
Männer mittlerweile dazu.
Sobald die Fliederblüte im Mai den Sommer ankündigt, appellieren
„Fit for fun“ & Co. die Männerwelt turnusmäßig an einen gewissen
Ertüchtigungsbedarf, indem sie durchtrainierte Männerkörper mit makellosen
Sixpacks auf ihren immergleichen Titeln präsentieren. So mancher Mann wird
dadurch mächtig unter Druck gesetzt.
Die Frage lautet, ob man sich diesem gesellschaftlichen
Druck, dieser permanenten Erwartungshaltung tatsächlich aussetzt, oder diese
schlicht und einfach ignoriert. Nichts spricht ja dagegen, den eigenen Körper
zu trainieren insbesondere dann, wenn man eher von gesundheitlichen als
ästhetischen Motiven geleitet wird.
Alles darüber hinausgehende sollte indes gut überlegt sein.
Also: Are you fit for fun?